Chuzhir – das Herz von Olchon

Die Siedlung Chuzhir ist die größte Ortschaft auf der Insel Olchon. Dank der gut entwickelten Infrastruktur gilt die Siedlung als inoffizielle Insel-Hauptstadt und zieht von Jahr zu Jahr mehr und mehr Touristen an.

Siedlung Chuzhir. Bild von der Website www.flickr.com

Die Siedlung liegt am Ufer der Kleinen See, eines Teiles des Baikalsees, der vom Hauptbecken durch die Insel Olchon getrennt ist. Der nächste große Siedlungspunkt ist die Kreisstadt Jelantsy, die 86 km von Chuzhir und im Binnenland liegt.

Historischer Hintergrund

Die ersten offiziellen Daten über die Siedlung sind Mitte des XVII. Jahrhunderts erschienen, wenn die Karte von Flüssen und umliegende Gegend geschaffen wird, die auch Beschreibung von Flora und Fauna des Geländes beinhaltet.

1932 gilt als Gründungsjahr des modernen Siedlung, wo hier eine Ansiedlung für Werktätige des Malomorskij Fischbetriebes gebaut wird.
In den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges wurde in Chuzhir eine kleine Strafkolonie, wo sich Strafgefangene mit Fischerei und Herstellung der Produktion für die Front beschäftigten.

Was ist hier im Sommer und im Winter zu sehen?

Wenn Sie in Chuzhir im Sommer sind, besuchen Sie unbedingt die Saraiskij Bucht – ein ausgedehnter Sandstrand in der Umgebung malerischer Dünen. Die Bucht liegt in 10 Gehminuten vom Zentrum der Siedlung, hierher kommt man lieber zu Fuß, denn nicht jeder Wagen kann Sanddünen bewältigen. In der Saraiskij Bucht können nur „frostsichere“ Touristen baden, denn sogar mitten im Hochsommer bleibt das Wasser in der Bucht ziemlich kalt: die Wassertemperatur ist etwa 10 Grad über Null.

Schamanen-Felsen. Bild von der Website www.flickr.com

Außer der Saraiskij Bucht gibt es in Chuzhir auch andere Sehenswürdigkeiten:

Der Winterweg nach Chuzhir selbst ist ein Abenteuer. Der Übergang, sowie Überfahrt auf dem Eis bereitet viel Freude und Vergnügen. Bei kaltem und windigem Wetter ist es möglich, örtliche Museen zu besuchen:

Im Winter können Touristen bei gutem Wetter zu Felsen kommen oder den gefrorenen Baikal bewundern, dessen Eis sich zu richtigen Kunstwerken verwandelt.

Chuzhir. Bild von der Website www.flickr.com

Wie kommt man nach Chuzhir?

Die Siedlung ist mit dem Festland durch eine Fähre „MRS(der Name einer Fischereistation) – Insel Olchon“ verbunden. Die Fährstelle ist mit Linienbussen „Irkutsk – Chuzhir“ erreichbar. Die Einladung öffentlicher Verkehrsmittel auf die Fähre erfolgt außertourlich, Privatwagen werden der Reihe nach verladen.

Die Siedlung ist auch mit Linienschiffen zu erreichen, die von Irkutsk nach Sewerobaikalsk und nach Ustj-Bargusin fahren. Der Schifffahrplan soll hinterfragt werden, denn jedes Jahr ist er anders.

Sie können nach Chuzhir auch mit dem Auto fahren. Man fährt von Irkutsk ins Dorf Jelantsy an, dann mit der Fähre – zur Insel.

Im Winter wird der Schiffsverkehr geschlossen, der Weg nach Chuzhir verläuft auf dem Eis des Baikalsees.

Fazit

Chuzhir wie andere Umgebung  des Baikalsees ist schön in jeder Jahreszeit. Heilige Felsen sind auch im Winter zu bewundern und Eis- Groteske des baikalischen Eises lassen niemand kalt. Im Sommer aber ist alles  für Reisende da – Rausch von Farben, wunderbarer Sonnenuntergang und  kühles Wasser der Saraiskij Bucht.

Interessanter Fakt

Lamas aus Transbaikalien bewahren die Legende auf, laut der in der Höhle des Schamanenfelsens ein steinalter mongolischer Gott wohne, der sich aus der Mongolei hierher auf der Suche nach Einsamkeit zugezogen sei. Anfang des XX. Jahrhunderts kamen zum Fuß des Felsens hunderte transbaikalische Lams aus 34 funktionierenden Dazanen zusammen, um eine Andacht dem mongolischen Gott zu halten.

Die Saraiskij Bucht. Bild von der Website https://commons.wikimedia.org
Vorheriger Beitrag Litswjanka – der Lieblingsort der Touristen
Nächster Beitrag Insel Olchon- die Perle des Baikalsees