Wenn sich Touristen auf den Weg zum Baikalsee begeben, weilen die meisten in Irkutsk, einem großen kulturellen und historischen Zentrum Sibiriens. Irkutsk ist nicht nur reich an historischen Denkmälern und Sehenswürdigkeiten, es ist das größte Verkehrszentrum und dient als Schnittstelle für eine Masse von Touristen, die zum Baikalsee reisen.

Historischer Hintergrund

Die Stadt stammt aus einer kleinen abgepfählten Stadt, die laut Befehl des Jenissejer Woiwode 1661 gegründet wurde. Bald erscheint hier an der Stelle der hinfälligen Befestigungen eine Vorstadt, der später zum Zentrum der Irkutsker Wojewodschaft wurde. 1686 erhielt die Vorstadt Stadtrechte und seit dieser Zeit entwickeln sich intensiv der Handel und Kulturarbeit: hier werden Fabriken gebaut, Schulen geöffnet, Kirchenbauten und Klöster errichtet.

Vor der Oktoberrevolution war die Haupteinkommensquelle der Stadt russisch-chinesischer Handel, später jedoch sibirischer Goldbergbau.

Während des Bürgerkrieges hat in Irkutsk provisorische Regierung des Admirals Koltschak den Sitz, 1920 hat sich hier die Sowjetmacht endgültig fest behauptet.

In den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges wurde die Stadt zu einem vorübergehenden Aufenthalt für Industriebetriebe aus westlichen Regionen Russlands, manche von denen nach dem Krieg in der Stadt blieben.

Was in Irkutsk zu sehen ist?

Irkutsk ist eine alte kaufmännische Stadt, wo im Überfluss unterschiedliche Denkmäler, sowie Sehenswürdigkeiten vorhanden sind.

• Das 130. Quartal. Historischer Stadtteil, der an der Kreuzung der  Sedowa-Straße, den 3.Juli-Straße und Kozowa-Straße. Hier lokalisiert sich ein paar Dutzend von Einzelhäusern aus dem  XVIII- XIX. Jahrhundert . Manche Häuser sind nun Museen oder Röume für unterschiedliche Ausstellungen: zum Beispiel, die Stadtvilla des Kaufmanns Zatopljajew beherbergt das Museum für Sibirische Eisbahn, im Gasthof des Kaufmanns Kurnossow ist Gewerbewirtschaft  geöffnet.

• Die Nischnjaja Nabereschnaja (Untere Uferstraße) der Angara ist eine ausgedehnte Fußgängerzone mit einer Aussichtsplattform, von der sich ein  wunderbarer Blick auf die großartige Angara öffnet. In der Uferstraße sind einige Denkmäler errichtet: zum Beispiel, die Moskauer Torenfahrt, das Denkmal zu Ehren der Stadtgründer.

• Das Irkutsker Dazan liegt in der Mitte des Kieferparks in der Barrikad-Straße, 56 b. Im Dazan werden Gottesdienste täglich von 9:00 bis 10:00 abgehalten, wo jeder Interessierte beiwohnen darf. Nach jedem Chural (Gottesdienst) unterhalten sich Lamas mit Besuchern, beantworten ihre Fragen und erzählen von der Geschichte der Dazan-Errichtung.

Wenn Ihnen die Zeit übrig geblieben ist und Sie Ihr Kulturprogramm ausweiten möchten, können Sie Ihr Augenmerk auf die bekanntesten Irkutsker Museen richten – jedes von den Museen verfügt über reichste Ansammlungen von Exponaten, die die Pflanzen- und Tierwelt der Region darstellen, von Industrie-, Kultur-, Architektur- und Religionleben Еder Stadt:

• Museum-Eisbrecher „Angara“ ist ein eigenartiges Museum, das der gleichnamige Eisbrecher beherbergt. Einst bediente der Eisbrecher „Angara“ eine Fährstelle am Baikalsee, verwandelte sich ab 1990 ins Museum für Geschichte der Flotte. Das Schiff gilt als das älteste in der Welt.

• Dekabristen-Museum liegt in einer altertümlichen Stadtvilla in der Volkonskowa-Gasse, 10. Zum Museum gehören zwei  Hofstellen, wo die nach Sibirien deportierten Dekabristen und ihre Familien wohnten.
• Das Baikal-Museum namens Professor M.M. Kozhow ist eine ideale Stelle für diejenige, die sich für Flora und Fauna des Baikalsees interessieren. Hir sind hunderte Exponate gesammelt und ausgestellt, die Pflanzen-und Tierwelt vom Baikal näher kennenlernen lassen.

Wenn Sie nach Irkutsk mit Kindern kommen, besuchen Sie unbedingt die Robbenstation, wo charmante Robben vom Donnerstag bis den Montag spektakuläre Vorstellungen geben.

Wie kommt man nach Irkutsk?

Es ist kein Problem, nach Irkutsk zu kommen:

• Mit dem Flugzeug. In der Stadt gibt es einen Flughafen, der Flugzeuge praktisch aus allen russischen Städten annimmt.
• Mit dem Zug. Alle durchgehende Züge haben eine Haltestelle in Irkutsk. Die Fahrzeit kommt auf den Ausgangspunkt an. Zum Beispiel nimmt die Fahrt von Moskau bis Irkutsk etwa 3 Tage.

Fazit

Der Besuch von Irkutsk wird zu einer kleinen Reise in die Welt einer alten kaufmännischen Stadt, die ihr historisches Kolorit beibehalten hat. Hier lässt es sich durch alte Gässchen gemächlich spazieren,  sich in ein der zahlreichen Museen begeben oder nette Seebewohner kennenlernen.

Interessanter Fakt

Bis 1878 wurde auf dem Wappen von Irkutsk ein Barb mit einem Zobel im Maul dargestellt – ein Amurtiger, dessen Namen aus dem Persischen kommt. Etwa später erschien auf dem Wappen ein neuer Barb, der so hässlich gezeichnet wurde, dass Sibirier den neuen Wappen nicht annehmen wollten, indem sie das Wappentier „einen Hund mit der Katze im Maul“ nannten.